Der Cannabis-Konsum hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Lange galten Joints und Bongs als die gängigen Methoden für den Hanfgenuss. Mittlerweile greifen jedoch immer mehr Konsumenten zu Vaporizern.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen sind da die gesundheitlichen Aspekte, zum anderen erlauben die Geräte eine gezieltere Dosierung. Auch die veränderte gesellschaftliche Wahrnehmung spielt eine Rolle.
Doch ist das Verdampfen tatsächlich besser als das Rauchen? Welche spezifischen Vor- und Nachteile gibt es? Der folgende Beitrag klärt auf.
Gesünder als Rauchen? Ein Blick auf die wissenschaftlichen Fakten
Beim Rauchen eines Joints oder einer Bong wird Cannabis verbrannt – dabei entstehen Temperaturen von bis zu 900 Grad Celsius. Neben den gewünschten Wirkstoffen wie THC und CBD werden damit zahlreiche Nebenprodukte freigesetzt, darunter auch Teer, Kohlenmonoxid und Feinstaubpartikel. Diese Stoffe belasten die Lunge stark. Sie können langfristig außerdem das Risiko für Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Probleme erhöhen.
Vaporizer hingegen erhitzen das Pflanzenmaterial beziehungsweise die Cannabis-Konzentrate lediglich auf 160 bis 230 Grad Celsius. Das bedeutet: Die Wirkstoffe verdampfen, ohne dass es zu einer Verbrennung kommt. Diesen Vorteil weisen im Übrigen auch normale Vapes auf, wie zum Beispiel die beliebte Tornado Vape.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass dieser Prozess die Aufnahme von Cannabinoiden erheblich verbessert. Gleichzeitig wird die Menge an gesundheitsschädlichen Stoffen drastisch reduziert. Laut einer Untersuchung der University of California kann das Verdampfen die Belastung durch toxische Verbrennungsstoffe sogar um ganze 95 Prozent verringern.
Besserer Geschmack und mehr Kontrolle: Warum viele umsteigen
Neben den gesundheitlichen Aspekten schätzen viele Konsumenten den intensiveren Geschmack von Cannabis beim Verdampfen.
Cannabis enthält Terpene, die für das Aroma und die Wirkung verantwortlich sind. Beim Rauchen werden viele dieser Aromastoffe zerstört. Dagegen bleiben die Terpene im Zuge des Dampfens weitestgehend erhalten, sodass ein differenzierteres Geschmacksprofil entsteht.
Ein weiterer Vorteil: Die präzise Dosierung. Viele moderne Vaporizer bieten individuelle Temperatureinstellungen, mit denen sich die Wirkung beeinflussen lässt. THC verdampft beispielsweise bereits bei etwa 157 Grad Celsius, während andere Terpene erst bei höheren Temperaturen freigesetzt werden. Moderne Vaporizer ermöglichen es, diese Einstellungen genau dahingehend anzupassen und die gewünschten Effekte gezielt zu steuern.
Veränderung der Konsumkultur: Diskreter und moderner
Ein weiterer Grund für den wachsenden Erfolg von Vaporizern liegt in der veränderten Wahrnehmung von Cannabis.
Das Rauchen eines Joints wird auch heute noch häufig mit bestimmten Klischees verbunden. Vaporizer bieten eine diskrete und moderne Alternative. Sie erzeugen einen weniger charakteristischen Geruch und sind zudem in ihrer Anwendung generell unauffälliger – ein Faktor, der insbesondere in Ländern mit strengen Regulierungen eine wichtige Rolle spielt.
Ein Blick in die USA zeigt: Seit der Legalisierung von Cannabis in vielen Bundesstaaten hat sich der Markt für Vaporizer rasant entwickelt. Laut einer Studie greifen inzwischen über 40 Prozent der Cannabis-Konsumenten regelmäßig zu Vaporizern. Auch in Deutschland lässt sich dieser Trend zunehmend beobachten.
Vaporizer: Die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick
Die Vorteile:
- Gesundheitsschonender als Rauchen, da keine Verbrennungsstoffe entstehen.
- Effizientere Wirkstoffaufnahme – eine höhere Bioverfügbarkeit von THC und CBD.
- Intensiveres Aroma, da die Terpene erhalten bleiben.
- Diskreter Konsum, weniger strenge Geruchsbildung.
- Bessere Kontrolle über die Wirkung durch die Temperaturregulierung.
Die Nachteile:
- Höhere Anschaffungskosten als Papers oder Bongs.
- Akkuabhängig – unterwegs nicht immer uneingeschränkt nutzbar.
- Kurze Eingewöhnung ist notwendig, da die Wirkung langsamer einsetzt als bei dem herkömmlichen Rauchen.
- Nicht alle Vaporizer sind gleich gut – billige Modelle können unter Umständen schädliche Materialien enthalten.
Worauf bei dem Kauf eines Vaporizers zu achten ist
Nicht jeder Vaporizer ist gleich – es gibt große Unterschiede hinsichtlich der Qualität und der Funktionalität. Diejenigen, die überlegen, auf das Verdampfen umzusteigen, sollten deswegen die folgenden Punkte beachten:
- Material: Hochwertige Geräte bestehen aus hitzebeständigen Materialien wie Keramik oder Edelstahl. Billige Plastik-Vaporizer können gesundheitsschädliche Stoffe freisetzen.
- Temperaturkontrolle: Gute Geräte ermöglichen eine exakte Temperatureinstellung, sodass sich die verschiedenen Cannabinoide und Terpene gezielt verdampfen lassen.
- Betriebsart: Es gibt Modelle für getrocknete Blüten, Konzentrate oder beides. Vor dem Kauf sollte überlegt werden, welche Art von Cannabis hauptsächlich mit dem Gerät konsumiert werden möchte.
- Akkulaufzeit: Wer den Vaporizer viel unterwegs nutzt, sollte auf eine lange Akkulaufzeit achten.
Die Zukunft gehört den Verdampfern
Die Entwicklung weg vom Joint hin zum Vaporizer ist wahrscheinlich kein kurzlebiger Trend. Die Gründe liegen auf der Hand: Weniger Schadstoffe, ein intensiveres Geschmackserlebnis und eine gezielte Dosierung. Diese Argumente machen Vaporizer für immer mehr Konsumenten zu der bevorzugten Wahl.
Allerdings gibt es auch Nachteile im Vergleich zum klassischen Rauchen. Diese zeigen sich insbesondere im Hinblick auf die höheren Anschaffungskosten und die etwas langsamere Wirkung. Dennoch überwiegen die Vorteile klar − insbesondere für Menschen, die Cannabis möglichst gesundheitsbewusst konsumieren möchten.